In allen Schulteilen bilden Stamm- und Kursgruppen das organisatorische Grundgerüst für den Unterricht.

Lernen in der Stammgruppe

Die Stammgruppen sind die eigentliche „Schulische Heimat“ der Schülerinnen und Schüler. Um das soziale Lernen zu fördern, werden sie bis einschließlich der 10.Klasse für jeweils ein Schuljahr als stabile alters-, interessen- und leistungsgemischte Gruppen gebildet. Am Ende eines Schuljahres verlassen die älteren Schülerinnen und Schüler die Gruppe und jüngere folgen nach. Bis zur Jahrgangsstufe 5/ 6 nimmt jeder Schultag seinen Anfang in der Stammgruppe. Diese Morgenkreise (ab STG 7/8 zwei bis dreimal wöchentlich, zum Teil auch als Mittagskreise) dienen dem „Klassenrat“ oder anderen gruppeninternen Absprachen, thematischen Diskussionen oder gruppendynamischen Aktionen. Der Anteil des Unterrichts in den Stammgruppen (Freiarbeit, Werkstatt-und Fachunterricht) nimmt bis zur Oberstufe etwa die Hälfte des Stundenumfangs ein. Um der individuellen Vielfalt der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden, erfolgt der Fachunterricht in der Stammgruppe binnendifferenziert - zum Teil zielgleich mit unterschiedlichen Niveaustufen und zum Teil zieldifferent. Themen, Methoden und Materialien unterstützen das selbstorganisierte Lernen. Lehrer agieren verstärkt in der Rolle der Lernbegleiter, planen eine lernförderliche Umgebung, verantworten transparente Leistungsanforderungen und ein entwicklungsförderliches Feedback. Kindern mit besonderem Förderbedarf stehen in entsprechenden Gruppen unterstützende Personen zur Seite.

Lernen im Kurs

Das Lernen in vorwiegend altershomogenen Kursen nimmt einen weiteren Teil des Unterrichts an der Werkstattschule ein. Jede Schülerin und jeder Schüler lernt in einem Kurs mit ca. 16 MitschülerInnen. Die Kurse, in denen die Schülerinnen und Schüler Mathematik, Deutsch und Englisch lernen, bleiben in ihrer Zusammensetzung von der Grundschule bis zur Klasse 10 weitgehend stabil. Ihre Zusammensetzung orientiert sich an einem gelingenden Miteinander der Schülerinnen und Schüler. Die geringe Schülerzahl unterstützt ein individuelles Eingehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder ebenso, wie das Training sozialer Kompetenzen und effektiver Arbeitsmethoden. Gegenstand des Lernens in den Kursen ist zum einen die Einführung in neue, den Schülern bis dahin unbekannte Themenkreise in Mathematik, Deutsch und der ersten Fremdsprache und der fachliche Kompetenzerwerb. Zum anderen wird hier ab der Sekundarstufe der Unterricht in den Gesellschafts- und Naturwissenschaften inhaltlich ergänzt und vertieft. In den Fächern der zweiten Fremdsprache sowie in Philosophie und Religion werden Kurse je nach Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler gebildet.