Schule als lernende Institution

Unsere Schule ist in den vergangenen 15 Jahren von 6 auf mehr als 60 Mitarbeiter unterschiedlichster Profession angewachsen und ist inzwischen Lern- und Lebensraum für 540 Kinder und Jugendliche. Seit drei Jahren ist die angestrebte Größe erreicht. Ein Entwicklungsprozess dieser Art ist gleichzeitig ein ständiger Lernprozess.

Visionen müssen erfunden und ein Grundverständnis von Menschenbild und Bildung muss erarbeitet und stetig neu geteilt werden. Offenheit für andere oder neue Sichtweisen müssen gelebt und ausgehalten werden. Die damit verbundenen persönlichen Lernprozesse müssen angeregt und bewältigt werden. Neue Teams müssen sich finden und lernen effektiv zu arbeiten und dies alles in einem sich verändernden System aus Menschen, internen Strukturen und äußeren Bedingungen.

Unser Ziel als Schule ist es, dass sie sich in ihrer Gesamtheit aus Lernenden zusammensetzt: lernenden Schülern, lernenden Lehrern/Mitarbeitern, lernenden Eltern – Jeder an unserer Schule soll die Chance auf erfolgreiches Lernen haben und die Notwendigkeit zum individuellen und gemeinschaftlichen Lernen sehen können. 

Wie nähern wir uns diesem Ziel?

Wir sehen immer wieder Anlässe zum gemeinsamen Lernen, z.B.

  • bei Entwicklungen und Veränderungen in Gesellschaft und Kindheit, die Einfluss auf die Lebenswelt unserer Schüler haben (Kinder- und Jugendstudien, Index für Inklusion und seine Konsequenzen für Schule und Gesellschaft)
  • bei notwendigen Strukturänderungen (durch wachsende Schülerzahlen/ größeres Mitarbeiterteam, geänderte räumliche und finanzielle Bedingungen, Kinder mit starkem Förderbedarf erfordern andere Teams, Räume)
  • durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder gute Beispiele anderer (aus Pädagogik, Psychologie und Neurowissenschaften, BÜZ- Standards oder Schulbesuche etc.)
  • nach internen oder äußeren Evaluationen, die uns Veränderungsmöglichkeiten spiegeln (jährliche Schülerevaluation, STEG- Studie, BÜZ-Besuche)

Wir entwickeln gezielt Ideen und Visionen und laden zum Mitmachen ein, z.B.

  • in regelmäßigen zweitägigen offenen Koordinations- und Entwicklungsrunden jeweils in den Sommer- und Winterferien
  • auf den zweitägigen Klausurtagungen des gesamten Teams jeweils im ersten und im zweiten Schulhalbjahr
  • in den wöchentlichen Teamsitzungen der verschiedenen Teams
  • in den teils gebundenen, teils offenen wöchentlichen Koordinatorenrunden
  • bei Bedarf in einer Zukunftswerkstatt , wie z.B. 2009
  • in Arbeitsgruppen und auf informellen Treffen Interessierter

Wir arbeiten gemeinsam an der Umsetzung der Ideen,

  • in den Stammgruppentandems, den Jahrgangsteams, den Fachgruppen, dem Koordinatorenteam, mit den Pädagogischen Leitern von Kindergarten und Pädagogischem Kolleg
  • indem wir „den Augenblick nutzen und einfach anfangen“, auch kleine Versuche zählen und Fehler sind zugelassen (z.B. bei der Portfolioarbeit, beim Differenzieren in heterogenen Gruppen)
  • indem wir uns bemühen, Gelingensbedingungen zu schaffen (Zeit- und Finanzrahmen, Beratung oder personelle Besetzung, z.B. bei der Einführung des neues Freiarbeitskonzepts, bei der Gestaltung von Inklusion )
  • indem wir Schonräume für Neues schaffen und deswegen Probezeiten vereinbaren (z. B. bei der Mittagsfreizeit, dem Einsatz von Kompetenzrastern)
  • indem wir den Lernerfolg oder die Veränderung evaluieren und Gelungenes stärken, anderes verwerfen und neu denken (z. B. beim Logbuch, bei den Herausforderungen in der freien Werkstatt Klasse 10)

Daran arbeiten wir weiter:

  • Längerfristig soll ein erweitertes Technik- und Multimediakonzept entwickelt und umgesetzt werden, das den aktuellen technischen aber auch pädagogischen Entwicklungen genüge trägt
  • Die nächsten größeren Arbeitsschwerpunkte liegen hauptsächlich im Bereich der „Verantwortung“ im Sinne demokratischer Strukturen und nachhaltiger Entwicklung
  • Weitere Organisationsentwicklung (Wahlmodelle für Pädagogische Leiter; unternehmensweite Verzahnung von KiTa, Schule, Kolleg und Zirkus; Arbeit an einer Gemeinwohlbilanz für Schule und Unternehmen)