Schulklima & Schulleben

"WiR ist Hausschuhe, Teppich, Morgenkreis, Gruppenarbeit - Individualität"

Eine Schule als Raum, in dem sich wirklich Leben abspielen kann, braucht Platz für Begegnungen und für Ruhe, für Gäste aus aller Welt und die Möglichkeit jederzeit nach „draußen“ verlagert zu werden. Die Werkstattschule, die eine gebundene Ganztagsschule ist, möchte ein offenes Haus sein und sieht in der Erfahrung von täglichem friedlichen Miteinander beim Lernen und Spielen, von gemeinsamen Festen und Reisen, von selbst gestalteter freier Zeit und Diensten an der Gemeinschaft eine wichtige Voraussetzung für ein späteres erfülltes individuelles Leben in Gemeinschaft.

Wie nähern wir uns diesem Ziel?

Gestaltung der Räume/Äußere Struktur

  • Die Schule fungiert als Lebensraum mit einer großen Aula, sowie mit vielfältigen Arbeits- und Freizeitbereichen, mit Klassenzimmern, die gleichzeitig Lebensraum sind, d.h. Platz für persönliche Dinge und Arbeitsmaterialien bieten, mit Teppichen, Arbeitsecken, Computern, die mit flexibler Bestuhlung zum Arbeiten und Ausruhen einladen
  • Ein jederzeit offenes Lehrerzimmer, das durch eine komplett verglaste Front ganz bewusst in Richtung Aula und Eingang geöffnet ist und Kinder und Jugendliche, Eltern und Gäste zum Eintreten ermuntert • Das Lehrerzimmer ist ein zusätzlicher Lernort, denn die Schüler wissen, dass die Lehrer ihnen auch nach dem Unterricht nicht Verstandenes noch einmal erklären oder immer ansprechbar für Fragen/Probleme sind
  • Pädagogische Leiter haben keine eigenen Büros sondern arbeiten gemeinsam mit den Kolleg/innen im Lehrerzimmer und sind so sowohl für Kolleg/innen, Schüler/innen als auch Eltern/Gäste ansprechbar
  • Alle Stammgruppenräume, das Sekretariat, die Hausmeisterräume und fast alle Fachräume sind bis abends immer offen zugänglich
  • Unsere Ganztagsschule ist für die Schüler der Sekundarstufe bis 16.30 Uhr geöffnet. Auch darüber hinaus oder in den Ferien haben sie bis zum Feierabend der Reinigungskräfte (ca. 20.00 Uhr) die Möglichkeit, sich im Schulhaus aufzuhalten. Die Grundschulkinder, die den Hort besuchen, können von 6.30 bis 17.30 Uhr betreut werden und verschiedene Angebote nutzen

„Innere“ Struktur

  • Die altersgemischten Stammgruppen sind die eigentliche „schulische Heimat“ der Schüler. Bis zur Klassenstufe 7/8 beginnt jeder Schultag mit einem Morgenkreis. Er „dient“ nicht nur einem guten Start in den Schultag, sondern gibt den Schülern und Lehrern die Möglichkeit, Themen zu besprechen, die ihnen wichtig sind. Das ist nur möglich in einem Klima der Wertschätzung und des Respekts füreinander. Dabei lernen alle die Grundregeln der gewaltfreien Kommunikation und des demokratischen Miteinanders kennen und leben

Höhepunkte des Schullebens strukturieren das Schuljahr und helfen dabei, ein Gemeinschaftsgefühl wachsen zu lassen. Zu ihnen gehören z.B.:

  • Das „Herzliche Willkommen“ zum Schuljahresbeginn, das alle Schüler, Lehrer und Angestellten in der Aula vereint und auf die kommenden Aufgaben und auf das Jahresmotto einstimmt
  • Die gemeinsamen Werkstatteröffnungen, durch die alle wissen, an welchen Themen in der Schule gearbeitet wird und die Präsentationen der Werkstatt- und Projektergebnisse, durch die Eltern und Gäste Einblick in die Arbeit erhalten und jedes Kind Wertschätzung für Geleistetes erfährt
  • Gemeinsame Morgenkreise der gesamten Schule, einzelner Schulteile, Jahrgänge
  • Ein gemeinsamer Tag in der Eishalle, an dem sich Kinder und Jugendliche von der 1. bis zur 12. Klasse begegnen und tatsächlich „unter die Arme greifen“
  • Gemeinsame Projektwochen und deren Präsentationen, das Sommerfest als abschließender Höhepunkt des Schuljahres
  • Schüler organisieren selbst Veranstaltungen und laden Mitschüler, Eltern, Lehrer ein: Dinnerabend, Salonabend etc.

Enge Kooperationspartner unserer Schule, mit denen wir zur Gestaltung des Schullebens zusammen arbeiten, sind neben dem Förderverein der Werkstattschule, die Musikschule „Carl Orff“, (die Nachmittags die Räume der Schule für den Unterricht nutzt, um Wege zu erleichtern und Kosten zu minimieren), der Zirkus Fantasia, der BILSE- Verein (unterstützt Jugendliche bei Projektarbeiten in schulübergreifenden Teams, z.B. bei „Jugend forscht“), das DRK (das beim Aufbau des Schulsanitätsdienstes half), die AWO, der Naturschutzbund, die Universität Rostock mit Experten in der studentischen Ausbildung, der Ortsbeirat des Stadtteils, verschiedene (Sport-) Vereine und Beratungsstellen, das Handwerkerbildungszentrum (das für die Schüler der 7/8 Berufsvorbereitungswochen durchführt), Grüner Grashalm e.V. (für erlebnispädagogische Angebote), Waldprojekt, Hospiz, Asylbewerberheim (mit gemeinsamen Aktionen in verschiedenen Altersgruppen), Ökohaus, Rat und Tat, Geschichtswerkstatt (mit zahlreichen Projektangeboten) etc.

Daran erkennen wir, dass wir auf einem guten Weg sind:

  • Die Schüler erleben, dass die Lehrer sie schätzen und sie wirklich ernst nehmen
  • „Eine Besonderheit ist, dass wir mit den Lehrern auf Augenhöhe reden können […] Von uns wird verlangt, dass wir offen sind und unsere Meinung kundgeben und als Gegenzug erhalten wir von der Schule viele Freiheiten in Bezug auf die Lerngestaltung und die Atmosphäre.“
  • „In der Grundschule haben wir im Morgenkreis immer über unsere Sorgen geredet, wenn es welche gab. Im Morgenkreis ist es immer schön ruhig und man startet angenehm und manchmal auch lustig in den Tag.“
  • „Mir gefällt, dass es viele Gemeinschaftsprojekte/Aktionen gibt. Eine der größten sind z.B. der Tansanialauf, bei dem es jedes Jahr eine fast 100 % Beteiligung gibt. Dann gibt es noch den gemeinsamen Morgenkreis mit einer Beteiligung von 100 %. Für mich ist es immer wunderbar, wenn alle Kinder zusammenkommen und etwas gemeinsam unternehmen.“
  • Die Schüler machen die Erfahrung, dass auch die Lehrer von ihnen lernen, wenn sie ihr Wissen als Experte zu bestimmten Themen präsentieren oder bei der technischen Realisierung der Inhalte durch die neuen Medien helfen
  • Mitarbeiter der Bereiche Verwaltung/Reinigung/Technik haben ein großes Herz für unsere Kinder und Jugendlichen. Es ist zu spüren, dass sie von den Kindern und Jugendlichen wertgeschätzt und respektiert werden und im Alltag von ihnen lernen

Daran arbeiten wir weiter:

  • Die gelebte Vielfalt ist eine große Chance und ebensolche Herausforderung. Das persönliche Empfinden von Ordnung oder Unordnung sowie die Verbindlichkeit von getätigten Absprachen müssen im Alltag regelmäßig thematisiert und abgeglichen werden, um sich wieder auf Kompromisse/Konsens einigen zu können